Burn-out
Januar ist der klassische Burn-out- Monat, sagen Psychologen.
Wie kann das sein, es waren doch gerade erst Ferien?
Immer mehr Eltern, Kinder und Jugendliche sind bereits durch den gerade bewältigten Weihnachtsstress und durch das bevorstehende Halbjahreszeugnis erschöpft. Eigentlich sollte doch alles friedlich, still und leise sein, wir wollten uns doch erholen. Doch kaum sind die freien Tage da, fühlen wir uns nicht entspannt, kommen schlecht zur Ruhe , schlafen vielleicht schlecht oder es kommen unangenehme Gefühle auf.
1. Punkt: Wir kennen unseren natürlichen Rhythmus nicht mehr.
Wir leben heutzutage leider komplett gegen unsere menschliche, innere Uhr.
Diese innere Uhr ist im Winterhalbjahr auf Regeneration und Verarbeitung des erlebten Jahres gestellt. Gesund und menschlich wäre es, eher im Schneckentempo unterwegs zu sein. Der moderne, gesellschaftliche Rhythmus sieht aber noch Höchstleistungen vor Weihnachten vor und so hat der vorweihnachtliche Stress so gar nicht zu unserer Beruhigung beigetragen. Ganz im Gegenteil, wir waren eventuell im Hochstress, ob nun durch die ganze Vorarbeit zu Weihnachten, die Arbeiten und Klausuren, die noch geschrieben werden mussten, Weihnachten an sich, der Familienstress… Und so kann unser sehr gestresstes Nervensystem erst einmal nicht runterfahren, da es noch auf „Überleben“ geschaltet ist.
Denn Stress ist für unser Nervensystem nichts anderes, als ein Überlebensreflex, in dem Hormone wie Cortisol, Noradrenalin , Adrenalin ausgeschüttet werden. Diese Hormone aktivieren den Sympathikus, der für die Aktivierung in unserem Nervensystem zuständig ist. Für eine entspannteres Empfinden bräuchten wir aber mehr den Parasympathikus, der für Schlaf, Entspannung und Gelassenheit zuständig ist und Hormone wie Oxytocin, Serotonin… leider kann ein Nervensystem, dass über eine lange Zeit sehr gestresst war, nicht „einfach so“ runterfahren- es braucht wirklich etwas Zeit und Hingabe, in der plötzlichen Ruhe anzukommen. Diese ersehnte Entspannung ist auch mit reiner Willenskraft nicht zu erreichen, da alle oben genannten Prozesse vom autonomen Nervensystem gesteuert werden, das heißt, dass dieser Bereich des Nervensystems mit reiner Gedanken- oder Willenskraft NICHT gesteuert werden kann.
Was also tun, um ein bisschen mehr in der Entspannung anzukommen und ein Burn-Out vorzubeugen?
Eine Lösung ist es, sich es genau in diesen Zeiten zu erlauben, es sich so leicht wie möglich zu machen: entzerre Deinen Alltag, so gut es geht. Mache Dinge, die Dir wirklich wichtig sind. Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben, denn Du musst es 24 Stunden am Tag mit Dir aushalten.
Was tun aktiv tun kannst, um Dich selbst zu beruhigen:
Nutze Deinen Atem.
Wenn wir unter Stress stehen, atmen wir oft viel zu flach, also nicht tief genug ein und aus. Das flache atmen signalisiert aber dem Nervensystem, dass wir Stress haben, egal, ob das gerade wirklich so ist oder nicht.
Gehe zum Atmen am Besten viel an die frische Luft- um eine eine Beruhigung in Dir zu erreichen, atme grundsätzlich länger aus als ein. Schaue dabei in den Himmel, denn das Tageslicht beeinflusst Deine psychische Wahrnehmung positiv. Gehe auch gerne in den Park oder am besten in einen Wald, denn die Bäume setzen durch Wind und Wetter ätherische Öle in der frei, die Du einatmen kannst und Dein Wohlbefinden stärken. In Japan wird dieser Waldspaziergang “ Waldbaden“ genannt und hat nachweislich sehr heilende Effekte auf Deinen Körper.
Falls Du keine Möglichkeit hast, bei Tageslicht nach draußen zu gehen, setze Dich ab und zu vor eine lichtstarke Lampe. Licht ist wichtig für unser psychisches Wohlbefinden, es macht Dich ruhiger und setzt auch heilende Prozesse in Dir in Gang.
Vermeide das PC- oder Smartphonelicht, setzt Dir eine Blaulichtfilter drüber, denn das Blaulicht macht nicht nur unruhig sondern lässt auch Deine Haut schneller altern.
Lass technische Geräte nicht in Deine Schlafbereich. Smartphone und Co stören nachweislich den Tiefschlaf und generell das Schlafverhalten. Unser Gehirn und Nervensystem ist für die Dauerbenutzung nicht gemacht- genau wie Dein Akku von Smartphone Ladezeit braucht , brauchst Du diese auch. Am besten 8 Stunden.
Lebe mehr nach Deinem, persönlichen Rhythmus. Schau, was Dir gut tut, was Du gerne machst, wieviel Schlaf Du brauchst, wieviel Pausen. Jeder Mensch hat ganz individuelle Leistungs-und Ruhezeiten. Der eine Mensch ist eine Nachteule, der andere eher Typ Amsel steht gerne früh auf. Alles ist okay, passe Deinen Rhythmus so gut es Deinem Leben an. Du musst nicht so sein wie irgendjemand da draußen. Du bist Du und das gut so.
Wenn Du dieses Jahr gute Vorsätze gefasst hast, die Dir viel Kraft abverlangen, fange jetzt mit Mini- Schritten an und starte erst im Februar durch! Der Januar ist für Megadiäten oder sportliche Höchstleistungen nicht gemacht. Sei freundlich und wohlwollend mit Dir. Große Ziele erreichst Du mit vielen kleinen Schritten.
2. Punkt: Viele Menschen kennen ihren inneren Kompass nicht!
Sie stecken viel Energie in die falsche (Lebens-) Richtung und erhalten deshalb oft frustrierende Ergebnisse. Sie können sich schlecht von ihren Mitmenschen abgrenzen und schlecht Nein sagen.
Viele Menschen erfüllen ihrem Umfeld Bedürfnisse, vergessen aber sich selbst zu leicht dabei. Oder haben Angst, als egoistisch angesehen zu werden.
Das Verlaufen in dem eigenen Leben kostet Kraft, was nicht notwendig wäre, wenn Du über eine starke Selbstregulation, ein klares Selbstverständnis und eine echte, persönliche Handlungsstrategie verfügst.
In unserer Zusammenarbeit erarbeiten wir maßgeschneiderte Lösungen, in denen der Schwerpunkt auf der Beziehung zu Dir selbst statt auf Leistung liegt. Wenn Du Dich selbst gut kennst, einschätzen und unterstützen kannst, macht Dich das stabil und gesund für alle Lebensmonate, nicht nur im Januar.
Wenn Du Dich klar ausdrücken kannst, für Dich Position beziehen kannst, wirst Du von Deinem Umfeld stärker respektiert, was Dir auch mehr Ruhe und Stabilität gibt.
Wenn Du Dich wohl und angenommen fühlst, verstanden wirst, kannst Du Deine Kräfte leichter entfalten und vertraust Dir selbst leichter.
So klappt es im Miteinander und es bleibt mehr Energie für alle übrig.
Du willst endlich wissen, wie Du tickst und kraftvoll ins neue Jahr starten?
Energie erfolgreich einsetzen?
Mach’s Dir leicht – denn Du bist wertvoll.
Ich freue mich auf Dich!
Deine Anja
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